Herbert Riehl-Heyse

deutscher Journalist und Publizist; in den 1990er Jahren einer der herausragendsten und am häufigsten mit Preisen bedachten Journalisten Deutschlands; stellv. Chefredakteur und Chefreporter der "Süddeutschen Zeitung“ 1987-1989, Chefredakteur des "stern“ Juli - Nov. 1989, ab 1990 leitender politischer Redakteur der "Süddeutschen Zeitung“; Veröffentl. u. a.: "Ach, du mein Vaterland. Gemischte Erinnerungen an 50 Jahre Bundesrepublik", "Arbeiten in vermintem Gelände. Von der Ohnmacht der Journalisten"

* 2. Oktober 1940 Altötting

† 23. April 2003 Eichenau bei München

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 37/2003

vom 1. September 2003 (hy), ergänzt um Meldungen bis KW 23/2004

Herkunft

Herbert Riehl-Heyse stammte aus dem oberbayerischen Altötting, er hatte drei ältere Geschwister. Sein Vater fiel kurz vor Kriegsende dem Nazi-Terror zum Opfer, als die SS ihn zu Hause mit einigen anderen Katholiken erschoss, die sich nicht, wie angeordnet, den anrückenden Amerikanern entgegenstellen wollten. R.-H. wurde streng katholisch erzogen, emanzipierte sich später, blieb aber Zeit seines Lebens liberaler Katholik mit religiöser Bindung.

Ausbildung

Seine Schreibgewandtheit stellte R.-H. schon als Schüler - er besuchte das humanistische Gymnasium in Burghausen, ab 1950 dann einige Zeit auch ein Knabenseminar der Salesianer - mit imitierten Trakl-Gedichten unter Beweis. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften, legte beide ...